Baukunst.ZUR KUNSTGESCHICHTE. LXVII Nordindien
herrschte.
Von
den
in
diesem
Stil
aufgeführten
Bauten
ist
etwa
ein
Dutzend
im
Süden
der
Vereinigten
Provinzen
und
in
den
benachbarten
Distrikten
aufgefunden
worden.
Seine
charak-
teristischsten
Merkmale
sind
flaches
Dach
ohne
Türme,
Verlänge-
rung
des
oberen
Verbindungsteiles
der
Torwege
über
die
senk-
rechten
Pfosten
hinaus,
Statuen
des
Ganges
und
der
Dschamnâ
auf
beiden
Seiten
des
Eingangstores,
Säulen
mit
massiven
viereckigen
Kapitälen,
auf
denen
zwei
Löwen
Rücken
an
Rücken
stehen,
mit
einem
Baum
zwischen
ihnen,
und
Herausragen
des
Architravs
der
Säulenhalle
in
der
Form
eines
rund
um
das
Gebäude
laufenden
Gesimses.
Das
wichtigste
Merkmal
des
nordindischen
arischen
vergleichbare
Turm,
der
sich
über
dem
das
Götterbild
enthaltenden
Raum,
der
Cella,
erhebt.
Die
Cella
ist
quadratisch
angelegt;
der
Turm
hat
gekrümmte,
nach
oben
etwas
eingebogene
Flächen
und
wird
von
einer
starken,
gekerbten
Scheibe
gekrönt,
der
noch
eine
Spitze
aufgesetzt
ist.
Die
Überladung
mit
Skulpturen,
die
für
die
Tempel
des
südlichen
Stiles
charakteristisch
ist,
fehlt.
Das
Ma-
terial
ist
gewöhnlich
Haustein;
doch
hat
man
auch
einige
Tempel-
bauten
aus
Backsteinen
aufgefunden.
Die
bekanntesten
Tempel
dieses
Stiles
sind
die
von
Bhuvanesvar
in
Orissa
(S.
90)
und
von
Khadschuraha
(Khajrâho,
S.
158);
die
schönsten
fallen
in
die
Zeit
von
950
bis
1200,
einige
von
den
Tempeln
in
Orissa
werden
von
Fergusson
schon
in
das
VII.
Jahrhundert
gesetzt.
Eine
Abart
des
indo-arischen
im
westlichen
Indien,
von
dem
man
früher
vermutete,
daß
er
sich
im
Anschluß
an
die
(nicht
erhaltenen)
Freitempel
der
Buddhisten
gebildet
habe.
Nach
diesem
Stil
ist
—
übrigens
auch
von
Hindus
in
ganz
Râdschputâna,
Mâlvâ
und
Gudscherât
gebaut
worden;
seine
Blütezeiten
waren
im
XI.-XIII.
und
im
XV.
Jahrhundert.
Charakte-
ristisch
für
ihn
sind
die
kuppelntragenden
Säulenhallen,
die
in
ihren
berühmtesten
Exemplaren,
den
weißen
Marmortempeln
auf
dem
Berge
Abu
und
in
Nâgdâ
bei
Udaipur
(S.
147)
wie
auch
bei
zahlreichen
Heiligtümern
in
Gudscherât,
von
hervorragender
Schön-
heit
sind.
Etwas
mehr
als
der
Dschaina-Stil
weicht
von
dem
indo-arischen
der
sogenannte
Tschâlukya-Stil
ab,
der
deshalb
als
eine
beson-
dere
Stilart
gerechnet
wird.
Er
hat
seinen
Namen
von
einer
alten
Dekkhan-Dynastie
oder
nach
Burgess
genauer:
in
Haiderâbâd,
den
Zentralprovinzen,
Berâr
und
den
Distrikten
der
Präsidentschaft
Bombay,
in
denen
Marâthî
und
Kanaresisch
gesprochen
wird.
Dieser
Stil
bildet
einen
Übergang
von
den
charakteristischen
Formen
des
Nordens
zu
denen
des
Südens;
von
den
ältesten
Tempeln
seines
Bereichs
haben
einige
ganz
nordindische